Jahresbericht 2023

Januar bis Dezember

Temperatur

Das Jahr lag mit einer Durchschnittstemperatur von 11,1 °C ganz erheblich über dem Schnitt (normal 9,7 °C).
Das Temperaturmaximum von 35,8 °C wurde am 15.7. um 16 Uhr 15 erreicht, die Minimaltemperatur betrug -10,3 °C am 10.2. um 6 Uhr 40. Das Jahr wies 6 Eistage, 68 Frosttage, 22 heiße Tage und 81 Sommertage auf. Die längste Dauerfrostperiode reichte vom 1.12. bis 5.12. (3 Tage und 14 Stunden)

Niederschlag

Der Gesamtniederschlag von 720,8 Litern liegt deutlich unter dem Schnitt von 779,7 Litern. Die Zahl von 200 Niederschlagstagen liegt dagegen über dem Schnitt (normal 176).
Der höchste Tagesniederschlag mit 33,6 Litern fiel am 12.7., der höchste Niederschlag pro Stunde am 25.7. mit 19,6 Litern.
An vier Tagen fielen mehr als 20 Liter Niederschlag.
Die längste Trockenperiode reichte vom 15.5. bis 8.6. (24 Tage und eine Stunde).

Luftdruck
Das Luftdruckmaximum von 1041,4 hPa wurde am 10.2. um 10 Uhr 15 erreicht, das Minimum betrug 979,7 hPa am 20.10 um 10 Uhr.
Die maximale Luftdruckänderung am Tag betrug 20,0 hPa am 16.1., die maximale Änderung pro Stunde 5 hPa am 10.7.

Wind

Die maximale Windgeschwindigkeit von 73,4 km/h wurden am 31.3. um 14 Uhr 40 erreicht.

Auffälligkeiten

Die hier genannten Werte beziehen sich immer auf den Aufzeichnungsbeginn (1983 bis jetzt)

Der 1. Januar war mit einer Maximaltemperatur von 16,2 °C der wärmste 1. Januar seit meinem Aufzeichnungsbeginn.  Der Februar war mit einer Niederschlagsmenge von 14 l/m² der zweit-niederschlagsärmste Februar.  Der Juni war zusammen mit Juni 2003 der niederschlagsärmste Juni seit dem Jahr 2000. Der September war mit einem Schnitt von 17,7 Grad der wärmste September der letzten 40 Jahre. Der Oktober wies am 3.10. mit 27,3 Grad den höchsten Oktoberwert seit dem Jahr 2000 auf.  Der November war zusammen mit November 2002 der niederschlagsreichste November.

Gesamteindruck:

Der Januar zeigte sich viel zu warm, erheblich zu trocken bei einem gravierenden Mangel an Sonnenschein. Der Februar war erheblich zu warm, extrem niederschlagsarm, wies aber ausreichenden Sonnenschein auf. Der März war deutlich zu warm, wies eine ausreichende Niederschlagsmenge auf und hatte zu wenig Sonnenstunden. Der April war zu kalt und wies einen erheblichen Mangel beim Sonnenschein auf.  Der Mai lag von der Temperatur her etwas über dem Schnitt, wies aber einen erheblichen Mangel bei Niederschlag und Sonnenschein auf. Der Juni war ein erfreulich warmer Sommermonat, wies sehr viele Sonnenstunden und einen erheblichen Niederschlagsmangel auf. Der Juli war drei Wochen lang ein erfreulicher Sommermonat mit viel Sonnenschein, bescherte aber in der letzten Woche häufig gewittrigen Niederschlag bei großer Unbeständigkeit.  Der August war außer zwei kalten Phasen ein sehr erfreulicher Sommermonat mit einer längeren Hitzeperiode, einem deutlichen Niederschlagsüberschuss und einem Mangel bei den Sonnenstunden. Der Ausnahmemonat September glich von der Temperatur her eher einem Sommermonat, wies viel zu wenig Niederschlag auf und glänzte mit einem Überschuss beim Sonnenschein. Der Oktober war deutlich zu warm, sehr sonnenscheinreich und wies am Monatsende eine ausgeglichene Niederschlagsbilanz auf. Der November war deutlich zu warm, wies einen erheblichen Niederschlagsüberschuss auf und erzielte eine ausgeglichene Sonnenscheinbilanz. Der Dezember war erheblich zu warm, wies einen Niederschlagsüberschuss auf und erbrachte ausreichend Sonnenstunden.

Bilanz jahreszeitlich

Winterbilanz (Dezember/Januar/Februar)

  • mit nur 94 l/m² lag der Niederschlag dieses Winters katastrophal unter dem Schnitt (normal 167 l/m²), da alle drei Wintermonate, vor allem aber Januar und Februar extrem unter dem Schnitt lagen.

  • die Durchschnittstemperatur der Wintermonate lag mit +2,3 °C deutlich über dem Schnitt (zum Vergleich: normal 0,9 °C, kältester Winter -1,6 °C, wärmster Winter +3,5 °C)
    Dies war vor allem darauf zurückzuführen, dass alle drei Monate zu warm waren, besonders aber Januar und Februar.

  • auch manche Kenntage unterstreichen den sehr milden Winter: nur 11 Eistage (normal 21) und 48 Frosttage (normal 60)

    ansonsten ist zu erwähnen:

  • 25 stürmische Tage (normal 18)

  • mit 137 Stunden Sonnenschein lagen wir deutlich unter dem Schnitt (normal 163 Stunden), zurückzuführen auf den sehr sonnenarmen Januar

Fazit:
Es war erneut ein überaus warmer Winter mit gravierendem Niederschlagsmangel, einem Mangel an Sonnenstunden und hohen Windgeschwindigkeiten.

Frühjahrsbilanz (März/April/Mai)

  • es war mit 164,0 l/m² erneut ein zu trockenes Frühjahr (normal 184 l/m² ), verursacht durch den viel zu trockenen Mai

  • mit 9,8 °C lag dieses Frühjahr geringfügig unter dem Schnitt (normal 9,9°C, kältestes Frühjahr 7,8°C, wärmstes Frühjahr 11,3°C)

  • 17 „warme Tage“ (normal 24), 5 Sommertage (normal 6), kein heißer Tag (normal keiner) und 13 Frosttage (normal 16)

  • 25 stürmische Tage (normal 16)

  • der Sonnenschein des Frühjahrs war äußerst dürftig. Mit einer Sonnenscheindauer von 390 Stunden wurde das übliche Maß (485 Stunden) ganz erheblich verfehlt

Fazit:
Das Frühjahr war von Temperatur und Sonnenschein her nicht ganz befriedigend, wobei der geringe Niederschlag im Mai Aktivitäten im Freien gut ermöglichte.

Sommerbilanz (Juni/Juli/August)

  • mit 243 l/m² lag der Niederschlag etwas unter dem Schnitt (normal 254 l/m²). Ursache war der extrem niederschlagsarme Juni
    Die Zahl der Niederschlagstage lag mit 48 über dem Schnitt (normal 44)

  • die Durchschnittstemperatur der Sommermonate lag mit 19,9 °C ganz erheblich über dem Schnitt, da alle 3 Sommermonate über dem Schnitt lagen (zum Vergleich: normal 18,7 °C, kältester Sommer 17,3 °C, wärmster Sommer 21,6 °C)

  • 81 „warme Tage“ (normal 76), 55 Sommertage (normal 44), 19 heiße Tage (normal 13), 680 Sonnenstunden (normal 656 Stunden)

  • 23 stürmische Tage (normal 11)

  • 16 Gewitter (normal 12)

Fazit:

Da alle drei Sommermonate zu warm waren, ergab sich ein höchst warmer Sommer. Von der sog. Wärmesumme her war es der sechs-wärmste Sommer seit dem Jahr 2000.
Zusätzlich war es ein etwas zu trockener Sommer auf Grund des niederschlagsarmen Monats Juni. Das konnten auch der Juli und August trotz eines deutlichen Überschusses beim Niederschlag nicht ändern.
Die Zahl an Sonnenstunden war mit 680 ebenfalls höher als üblich.

Herbstbilanz (September/Oktober/November)

  • mit 191,0 l/m² lagen wir beim Niederschlag über dem Schnitt (normal 174 l/m²) auf Grund des extrem regenreichen November

  • die Durchschnittstemperatur der Herbstmonate lag mit 11,7 °C erheblich über dem Schnitt, da alle drei Herbstmonate deutlich zu warm waren (zum Vergleich: normal 9,4 °C, kältester Herbst 7,5 °C, wärmster Herbst 11,1 °C)

  • 36 warme Tage (normal 15), 21 Sommertage (normal 3) sowie nur 18 kalte Tage (normal 29) und lediglich 7 Frosttage (normal 11)

  • 18 stürmische Tage (normal 7)

  • 440 Sonnenstunden (normal 329 Stunden), da der September und Oktober sehr viel Sonnenschein aufwiesen

Fazit:
Der Herbst war ausgesprochen sonnig, wies einen merklichen Niederschlagsüberschuss auf und beinhaltete den 
wärmsten November der Referenzperiode.

Gesamtbilanz  

Jahresbilanz 2023

Das Jahr wies eine etwas zu geringe Niederschlagsmenge auf, wobei die Werte sehr unterschiedlich verteilt waren

  • fünf niederschlagsreichen Monaten (davon April und November extrem) standen fünf niederschlagsarme Monate (davon Februar, Juni und September extrem) gegenüber

Besonders zu erwähnen ist der Monat September, der nur 29% des üblichen Niederschlags erbrachte.

Die Temperatur lag dieses Jahr mit einem Schnitt von 11,1 Grad (normal 9,7 Grad) über dem Schnitt wie noch kein Jahr seit Aufzeichnungsbeginn.

  • elf Monate lagen über dem Schnitt, dabei Januar, Juni und Oktober ganz erheblich

  • allein der April lag merklich unter dem Schnitt

Einige Extreme des Jahres soll erwähnt werden:

  • der Juni war mit 25,6 l/m² Grad zusammen mit Juni 2003 der niederschlagsärmste Juni

  • Der November war mit 115 l/m² der niederschlagsreichste November nach November 2002, der sogar 153 l/m² aufzuweisen hatte

  • der September war mit einem Schnitt von 17,6 Grad der wärmste September der letzten 40 Jahre

Was lässt sich über das Gesamtjahr aussagen?

  • es lag mit 200 Niederschlagstagen (normal 176) über dem Schnitt, dennoch war der Gesamtniederschlag etwas zu gering

  • die Zahl der Sommertage lag mit 81 deutlich über dem Schnitt (normal 56), die Zahl der heißen Tage (Tropentage) war mit 22 ebenfalls deutlich zu hoch (normal 13)

  • mit mit dem Sonnenschein konnte man zufrieden sein, wurde doch in sechs Monaten das Soll überschritten, besonders in den Monaten Juni, September und Oktober. Etwas dürftig war der Januar mit nur 30 Sonnenstunden

Das Jahr war heuer mit einem Schnitt von 11,1 Grad das wärmste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn

  • 108 kalte Tage (normal 132), 68 Frosttage (normal 86) und lediglich 6 Eistage (normal 23), es war also nicht nur das Problem der „Kältetage“, sondern vor allem die hohe Zahl der heißen Tage

  • die Zahl der Tage mit Windgeschwindigkeiten über 30 km/h war mit 96 wesentlich höher als normal (53)

Fazit:

Das Jahr war nicht nur das bisher wärmste Jahr der Referenzperiode, sondern seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, wies etwas zu wenig Niederschlag auf, aber dafür eine ausgeglichene Bilanz bei den Sonnenstunden.


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