Jahresbericht 2015

Temperatur

Das Jahr liegt mit einer Durchschnittstemperatur von 10,6 °C extremüber dem Schnitt (normal 9,6 °C), genau wie im Vorjahr.
Das Temperaturmaximum von 37,5 °C wurde am 7.8. um 16 Uhr 40 erreicht, die Minimaltemperatur betrug -10,9 °C am 4.2. um 8 Uhr 10. Das Jahr wies 7 Eistage, 79 Frosttage, 34 heiße Tage und 63 Sommertage auf. Die längste Dauerfrostperiode reichte vom 11.2. bis 15.2. (3 Tage und 19 Stunden)

Niederschlag

Der Gesamtniederschlag von 589,0 Litern liegt markant unter dem Schnitt von 781,1 Litern. Die Zahl von 172 Niederschlagstagen liegt dagegen fast im Schnitt (normal 167), wobei häufig nur geringe Mengen auf Grund von Nebelnässen fielen.
Der höchste Tagesniederschlag mit 48,4 Litern fiel am 20.11. - bei Dauerniederschlag zwischen 4 Uhr und 24 Uhr, der höchste Niederschlag pro Stunde trat am 8.6. auf mit 24,4 Litern.
An 5 Tagen fielen mehr als 20 Liter Niederschlag.
Die längste Trockenperiode reichte vom 1.8. bis 14.8. (13 Tage und 3 Stunden).

Luftdruck
Das Luftdruckmaximum von 1039,9 hPa wurde am 1.1. um 10 Uhr 40 erreicht, das Minimum betrug 975,1 hPa am 30.1. um 3 Uhr 45.
Die maximale Luftdruckänderung am Tag betrug 23,5 hPa am 29.1., die maximale Änderung pro Stunde 2,9 hPa am 9.1.

Wind

Die maximale Windgeschwindigkeit von 77 km/h wurden am 31.3. um 13 Uhr 20 er­reicht.

Auffälligkeiten

Die hier genannten Werte beziehen sich immer auf den Aufzeichnungsbeginn (1983 bis jetzt)
Der Januar wies zusammen mit Januar 1993 mit 15,3 °C die höchste Januartemperatur auf. Der Juli war mit 17,8 l/m² der trockenste Juli und wies mit 36,7 °C die höchste Juli- und auch Jahrestemperatur auf. Der August überbot mit 37,5 °C den Julirekord und auch den Allzeitrekord. Der November war mit 7,4 °C der zweitwärmste November nach 1994 (damals 7,9°C). Der Dezember war der wärmste und zusammen mit Dezember 2000 der zweit-niederschlagsärmste Dezember seit 1983.

Gesamteindruck:

Der Januar war erheblich zu warm, auffallend stürmisch und niederschlagsreich. Der Februar war zu kalt, extrem niederschlags- und windarm bei einer ausgeglichenen Sonnenscheinbilanz. Der März zeigte sich zu warm, äußerst niederschlagsarm und reich an Sonnenschein. Der April war bemerkenswert sonnig und über lange Zeit sehr niederschlagsarm. Der Mai war zu kühl bei ausgeglichenem Niederschlag und zu wenig Sonne. Der Juni war zu Beginn und Ende sehr heiß, dazwischen aber kühl und regnerisch. Der Juli war heiß, extrem trocken und sonnenscheinreich. Der August präsentierte sich als Rekordmonat was Hitze und Niederschlagsmangel anbelangt. Der September war zu kühl, extrem niederschlagsarm und wies ein Sonnenscheindefizit auf. Der Oktober war ebenfalls zu kühl bei zu wenig Sonnenschein, aber einem merklichen Niederschlagsüberschuss. Der November war überaus warm, sehr sonnig bei Niederschlagsüberschuss. Der Dezember war der wärmste und zweittrockenste Dezember seit 1983.
Bilanz jahreszeitlich

Winterbilanz (Dezember/Januar/Februar)

  • mit 165 l/m² lag der Niederschlag dieses Winters im Schnitt (normal 166 l/m²)

  • die Durchschnittstemperatur der Wintermonate lag mit +1,4 °C erkennbar über dem Schnitt (zum Vergleich: normal 0,9 °C, kältester Winter -1,6 °C, wärmster Winter +3,5 °C)

  • dies zeigt sich an den Kenntagen: nur 10 Eistage (normal 23) und 58 Frosttage (normal 59), zurückzuführen auf den zu warmen Dezember und Januar

  • aber 20 Schneetage (normal 16)

  • 21 stürmische Tage (Schnitt 13)

  • mit 153 Stunden Sonnenschein lagen wir unter dem Schnitt (normal 163 Stunden), zurückzuführen auf den sehr sonnenarmen Dezember

Fazit:
Es war ein deutlich zu warmer Winter mit ausgeglichenem Niederschlag und deutlichem Sonnenscheinmangel.

Frühjahrsbilanz (März/April/Mai)

  • es war mit nur 166 l/m² ein etwas trockenes Frühjahr (normal 189 l/m² ), insbesondere verursacht durch den relativ niederschlagsarmen März

  • mit 9,9 °C war dieses Frühjahr geringfügig zu warm (normal 9,7°C, kältestes Frühjahr 7,8°C, wärmstes Frühjahr 11,2°C)

  • 22 „warme Tage“ (normal 21), nur 2 Sommertage (normal 6), kein heißer Tag (genau im Schnitt) und 16 Frosttage (genau im Schnitt)

  • 19 stürmische Tage (normal 11) übertrafen den Schnitt

  • der Sonnenschein des Frühjahrs lag über dem Schnitt, wobei der April mit einem Mehr von 41% Spitzenreiter war, der Mai allerdings ein Defizit von 19% aufwies. Mit einer Sonnenscheindauer von 567 Stunden wurde das übliche Maß (485 Stunden) deutlich überschritten

Fazit:
Das Frühjahr war trocken, warm und wies einen Sonnenüberschuss auf.

Sommerbilanz (Juni/Juli/August)

  • mit nur 124 l/m² war der Niederschlag der geringste seit über 30 Jahren (normal 252 l/m²), die Zahl der Niederschlagstage lag mit 33 ebenfalls erheblich unter dem Schnitt ( normal 41)

  • die Durchschnittstemperatur der Sommermonate lag mit 20,4 °C extrem über dem Schnitt, es war der zweitwärmste Sommer nach 2003 (zum Vergleich: normal 18,4 °C, kältester Sommer 17,3 °C, wärmster Sommer 21,6 °C)

  • 80 „warme Tage“ (normal 75), 58 Sommertage (normal 40), 34 heiße Tage (normal 9), 756 Sonnenstunden (normal 656 Stunden)

  • 19 stürmische Tage (normal 8)

  • nur 7 Gewitter (normal 12)

Fazit:

Es war der zweitwärmste Sommer nach 2003, da alle Monate, insbesondere der Juli, einen erheblichen Temperaturüberschuss aufwiesen. Noch extremer war die Trockenheit. Es war der trockenste Sommer seit über 30 Jahren, wobei die Monate Juli und August besonders hervorstachen. Die Sonnenstundenzahl lag mit 756 Stunden (normal 656) recht hoch, vor allem wegen des sonnenreichen Juli.

Herbstbilanz (September/Oktober/November)

  • es war wegen des extrem trockenen Septembers ein etwas trockener Herbst mit 165 l/m² (normal 177 l/m²)

  • die Durchschnittstemperatur der Herbstmonate lag mit 9,9 °C deutlich über dem Schnitt (zum Vergleich: normal 9,4 °C, kältester Herbst 7,5 °C, wärmster Herbst 11,1 °C), es war nach Herbst 2006 der zweitwärmste Herbst

  • 13 warme Tage (normal 15), 3 Sommertage (normal 3) sowie nur 25 kalte Tage (normal 30) und lediglich 6 Frosttage (normal 13)

  • 14 stürmische Tage (normal 7)

  • nur 301 Sonnenstunden (normal 329 Stunden) auf Grund des sonnenarmen Septembers und extrem trüben Oktobers

Fazit:
Der Herbst war zu trocken, dafür überdurchschnittlich warm und zu sonnenarm.

Gesamtbilanz  

Jahresbilanz 2015

Das Jahr wies einen ganz erheblichen Niederschlagsmangel auf

  • drei niederschlagsreichen Monaten (davon der Januar extrem) standen neun niederschlagsarme Monate (davon Februar, Juli, September und Dezember extrem) gegenüber

Letztlich war dadurch das Niederschlags-Soll von 782 l/m² mit 589 l/m² ganz erheblich unterschritten. Nur das Jahr 2003 war mit 563,8 l/m²vergleichweise ebenso niederschlagsarm

Die Temperaturverteilung war dieses Jahr bemerkenswert.

  • sieben Monate lagen über dem Schnitt, dabei Januar, Juli, August und Dezember extrem

  • nur vier Monate lagen im Schnitt oder knapp darunter. Lediglich der Februar war ein recht kalter Wintermonat.

So wies das Jahr letztlich mit 10,6°C eine Rekordtemperatur auf (normal 9,6°C). Es reihte sich damit in das Rekordjahr 2014 ein, das ebenfalls einen Schnitt von 10,8 Grad erzielte.


Einige Extreme des Jahres sollen erwähnt werden:

  • es war ein sonniges Jahr mit 1828 Stunden Sonne (normal 1627). Die Monate Februar, März, April, Juli, August, November und Dezember waren sonniger als üblich, wobei April (141%) und ausgerechnet der November (188%) besonders sonnig waren.

  • der August wies mit 37,5 Grad die höchste in einem August gemessene Temperatur auf und gleichzeitig auch die höchste Jahrestemperatur seit meiner Aufzeichnung im Jahr 1983.

Was lässt sich über das Gesamtjahr aussagen?

  • es lag mit 172 Niederschlagstagen (normal 167) etwas über dem Schnitt, was aber auf viele Tage mit Nebelnässen zurückzuführen war

  • die Zahl der Sommertage lag mit 63 erheblich über dem Schnitt (normal 50), die Zahl der heißen Tage (Tropentage) war mit 34 ebenfalls ungewöhnlich hoch (normal 9)

Das Jahr war aber nicht nur wegen der hohen Zahl an Sommer- und heißen Tagen viel zu warm, sondern es gab einfach auch zu wenig Eis-und Frosttage.

  • nur 124 kalte Tage (normal 134), nur 79 Frosttage (normal 87) und lediglich 7 Eistage (normal 26)

  • die Zahl der Tage mit Windgeschwindigkeiten über 30 km/h war mit 67 bedenklich höher als normal (38), ebenfalls eine Auswirkung der Erderwärmung

Fazit:
Das Jahr war erneut viel zu warm (neuer Rekord für Donauwörth, aber auch bundesweit) und überdurchschnittlich sonnig bei extremer Trockenheit.

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